Zettel’z
Schon lange liebäugle ich mit einer ganz bestimmten Lampe. Ich finde sie so cool und dachte, die wäre super für den Essplatz oder für ein Arbeitszimmer.
Am Essplatz über unserem alten Tisch von Kais Oma haben wir uns ja aber für die selbstgebaute Lampe aus alten Küchenutensilien entschieden. Und da unser Arbeitszimmer nun gleichzeitig auch Gästezimmer und Ankleide ist, fehlt hierfür einfach der Platz.
Also starb die Idee und nachdem ich den Preis der Lampe gegoogelt hatte, hatte sich das Thema sowieso erledigt.
Allerdings bin ich derzeit dabei unseren Eingangsbereich etwas aufzumöbeln. Ich habe die Wände grau und in einem schönen leuchtenden Orange gestrichen. Mit dem alten Küchenschrank von meiner Großtante Marta (zwischenzeitlich abgeschliffen und mit Hasendraht versehen) und ein paar von mir umgesetzten Pinterest-Inspirationen bin ich auf einem ganz guten Weg
Klemmbrett
Tuch-Halterung
Aber man hat ja Pinterest :o) Auf der Suche nach der Lampe stieß ich auf mehrere DoItYourself-Beiträge im Internet. (Scheint, als gäbe es noch mehr Leute, die zwar die Lampe toll finden, denen jedoch 700 – 800 Euro etwas zuviel sind.) Daraufhin habe ich mir die Selbstbauvarianten etwas genauer angesehen und mich dann entschieden, an einer eigenen Version zu arbeiten.
Mein Pinterest-Board Zettelz
Das Material herauszufinden und Alternativen zu beschaffen war allerdings aufwendiger als gedacht. Wir mussten dazu zu IKEA (Kai war begeistert :o) in verschiedene Baumärkte und zusätzlich habe ich Kai zum CONRAD geschickt in die Modellbauabteilung. Die genaue Material- und Werkzeug-Liste findet Ihr übrigens rechts in der Seitenleiste.
Material:
- weisser, transparenter Kunststoffbecher 500 ml (bei einem Open-Air-Konzert mit Bier ca. 5,- €)
- IKEA-Lampenfassung mit Textilkabel (5,- €)
- passender Leuchtmittel (je nach Lampenart zwischen 6 und 10,- €)
- Kunstoff-Isolierklebeband (1,50 €)
- Metall-Lochprofil (ca. 6,-)
- Foldbackklammern, (60 Stk, 15mm für 7,- €)
- Federstahldraht (1.2 bis 1.8 mm Stärke abhängig von der Lochstärke des Profilblech 20 Stk, a 1m Länge für ca. 25 € ) je Menge
- Zettel ca. DIN A6
Werkzeug:
- etwas Draht und kurze Nägel
- Zange
- Bohrmaschine
- Schraubenzieher
- Dremel mit Trennscheibe
- Kerze
Nachdem dann endlich alle Zubehörteile vorlagen konnte ich anfangen.
Zunächst habe ich einen alten OpenAir-Konzertbecher von seiner alten sowieso schon abblätternden Werbung befreit und die Lampenfassung von IKEA eingebaut. (Das schützt die Fassung vorm Kontakt mit den Metallteilen der Lampe.)
Als nächstes habe ich das Lochprofil zugeschnitten, zum Zylinder gebogen und mit Draht fixiert. Um den Zylinder am Becher zu festigen habe ich mehrere Löcher in den Becher gebohrt, durch diese Nägel geschoben und somit den Zylinder so positioniert, dass die Stäbe oberhalb der Fassung durch das Lochprofil geschoben werden können.
Jetzt wollte ich die Federstahldrähte kürzen. Ein paar der 1m-Abschnitte wollte ich dritteln und den Rest halbieren.
Ja da habe ich mal kurz die Beißzange angesetzt und der Draht hat gelacht. Hm, Zange nicht scharf genug? Andere Zange, selbes Spiel. Das gab nicht mal einen richtigen Kratzer am Stab. Na gut, zu was hat man eine Eisensäge. Hahahahah!
Das hatte ich mir anders vorgestellt… Aber das Internet half auch hier. Ich bräuchte eine Flex. Vielleicht ein wenig überdimensioniert? Oder einen Dremel und eine Trennscheibe. Das konnte ich einrichten, schließlich nenne ich schon seit Jahren so ein Ding mein eigen. Und tatsächlich damit konnte ich unter enormem Funkenflug die Stäbe ich nette handliche Stücke schneiden.[/vc_column_text][vc_column_text]Die Spitzen der Stäbe der Originallampe sind mit einer schwarzen Schicht geschützt, so dass man sich nicht verletzen kann. Vermute ich zumindest, denn die Schnittflächen sind ganz schön spitz und scharfkantig. Ich machte mich auf die Suche nach einem entsprechenden Material.und habe mich dann für ein TESA-Isolierband entschieden. Damit habe ich jeweils eine Spitze umwickelt und dann über einer Kerzenflamme erwärmt und mit diesem Vorgang das Plastik verschmolzen. (Es empfiehlt sich das Fenster bei diesem Vorgang zu öffnen, das stinkt ganz schön und ich glaube nicht, dass die Dämpfe sehr gesund sind.) Man macht das nur auf der einen Seite, an der nachher der Zettel befestigt wird, sonst bekommt man die Stäbe ja nicht mehr durch das Gitter geschoben.
Die sogenannten Foldbackklammern aus dem Bürobedarf, welche die Zettel an den Stäben halten sollen, rutschen jedoch immer durch diese durch. Also musste noch eine Lösung her, die Klammern an den Stäben zu befestigen. Die beste Variante ist die, die Klammern mit einer Zange so weit zusammen zu drücken, dass man dazwischen den Federstahldraht klemmen kann und dadurch die Position gehalten wird. Allerdings ist es ratsam, vor dem Zusammendrücken am unteren Teil einen kleinen Schraubenzieher zwischen zu schieben, sonst drückt man die Klammern zu weit zusammen und die Kunststoffhalterung fällt ab.
Jetzt habe ich die ersten Stäbe quer durch den Zylinder gesteckt und die diese mit dünnen kleinen Klebestreifen aus dem Isolierband fixiert und damit am durchrutschen gehindert.
Nun noch an alle Federstahldrähte die Klammern aufstecken und schon kann man die verschiedensten Zettel daran befestigen. Bei mir sind es farbige und schwarzweiß Ausdrucke und selbst bemaltes und beschriftetes Skizzenpapier.
Anschließen, einschalten und fertig ist mein Exemplar der Zettel-Lampe.
Freu mich wie Bolle und stolz wie Oskar.
2 Kommentare
Heinz Bischoff
25. März 2018 um 21:08Tolle Lampe! Auch die Bastel-Beschreibung hierzu finde ich gut. Du bist halt doch a
Käpsele 🙂
Karin Schuhmacher
25. März 2018 um 22:19Danke für die Blumen :o)
Mal abgesehen davon, das hab ich vom besten Papa der Welt gelernt…